Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 20.11.2024

Roboter lernt Waschbeckenputzen

Forscher der Technischen Universität Wien (TU Wien) haben einen neuen Putzroboter für das Bad entwickelt, der ein Waschbecken nach vorheriger Anleitung reinigt. Dabei sind die Bewegungen, die der Roboterarm ausführen muss, höchst komplex. Zudem muss die Kraft bestimmt werden, mit der er den Schwamm über die Unterlage führt. All diese Dinge präzise in feste Regeln und vorgegebene mathematische Formeln zu fassen, wäre extrem aufwändig und so ging das Forscherteam um Prof. Andreas Kugi vom Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik der TU Wien, einen anderen Weg.

"Die geometrische Form eines Waschbeckens mit Kameras zu erfassen, ist relativ einfach. Aber das ist noch nicht der entscheidende Schritt. Viel schwieriger ist es, dem Roboter beizubringen: Welche Stelle der Oberfläche soll er mit welcher Art von Bewegung bearbeiten? Wie schnell? In welchem Winkel? Mit welchem Kraftaufwand?", sagt Andreas Kugi.

Putzschwamm mit Vorführeffekt

Ein Putzschwamm wurde mit Kraftsensoren und Tracking-Markern versehen, dann wurde damit von Menschen wiederholt ein Waschbecken geputzt – allerdings nur die Vorderkante. "Aus einigen wenigen Demonstrationen generieren wir eine Riesenmenge an Daten, die dann verarbeitet werden, damit der Roboter lernt, was richtiges Putzen eigentlich bedeutet", erklärt Christian Hartl-Nesic, Leiter Industrial Robotics-Gruppe. Durch diesen Lernalgorithmus erreicht man, dass der Roboter nach dem Vorzeige-Training auch selbst putzen kann – und zwar das ganze Waschbecken, obwohl nur das Putzen einer einzige Waschbecken-Kante vorgezeigt wurde. In zahlreichen Versuchen konnte an der TU Wien die Flexibilität des Waschbecken-Putzroboters bereits bewiesen werden.
  

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